Wo findest du viel pflanzliches Eiweiß — und warum das keine Raketenwissenschaft ist?
Viele fragen sich: Wo ist viel pflanzliches Eiweiß enthalten? Die Sorge, nicht genug Eiweiß zu bekommen, wenn man pflanzlich isst, ist häufig - aber meist unbegründet. In diesem Text zeige ich dir klar, praxisnah und mit alltagstauglichen Beispielen, welche pflanzliche Eiweißquellen besonders ergiebig sind, wie der Körper Protein nutzt und wie du ohne Stress deine Tagesmenge erreichst.
Kurzer Blick auf die Zahlen
Wenn wir von Proteinangaben sprechen, sind die Zahlen oft auf 100 g Trocken- oder Rohware bezogen. Das erklärt, warum gekochte und rohe Angaben sich stark unterscheiden. Wichtig zu merken: viele Hülsenfrüchte und Samen sind auf Trockenbasis echte Kraftpakete. Linsen, Erbsen, Kichererbsen, Tempeh, Nüsse, Kürbiskerne, Hafer, Quinoa und sogar Spirulina haben hohe Werte - und zusammen bieten sie ein komplettes Aminosäureprofil.
Wichtig zu wissen: pflanzliche Eiweißquellen und ihre Verwertbarkeit
Es reicht nicht, nur auf die Grammzahl zu schauen. Entscheidend ist, wie gut der Körper das Eiweiß verwerten kann - also die Bioverfügbarkeit und das Aminosäureprofil. Manche pflanzlichen Proteine sind „vollständiger“ (sie liefern alle essenziellen Aminosäuren), andere brauchen clevere Kombinationen. Wer das Prinzip einmal versteht, kann mit einfachen Gerichten die biologische Wertigkeit deutlich steigern. Mehr zur Forschungslandschaft für alternative Proteine in der DACH-Region findest du hier: Die Forschungslandschaft für alternative Proteine.
Welche Lebensmittel sind besonders eiweißreich?
Hier sind konkrete Werte (vereinfacht und gerundet, meist Trockenangaben):
- Linsen & Erbsen: ca. 23–26 g Protein pro 100 g Trockenware.
- Kichererbsen: ca. 19–21 g pro 100 g.
- Tempeh: 18–20 g pro 100 g (zusätzlich fermentiert, besser verdaulich).
- Nüsse: meist 20–30 g pro 100 g (Kaloriendichte beachten).
- Kürbiskerne: bis zu 30 g pro 100 g.
- Hafer & Quinoa: 12–14 g pro 100 g.
- Spirulina (getrocknet): 50–60 g pro 100 g (konzentriert, Qualität wichtig).
- Protein‑Isolate (Pulver): oft 70–90 g pro 100 g (je nach Verarbeitung).
Ein kurzer Hinweis zwischendurch: Qualität und Herkunft beeinflussen Nährstoffdichte und Verträglichkeit.
Wie du die Bioverfügbarkeit verbesserst
Einige Pflanzen enthalten Stoffe wie Phytinsäure, die Mineralien und Proteine binden können. Lösungen:
- Einweichen: Hülsenfrüchte vor dem Kochen einweichen, reduziert Phytate und verkürzt die Kochzeit.
- Fermentation: Tempeh oder fermentierte Sojaprodukte sind leichter verdaulich.
- Keimen: Keimsprossen bauen Hemmstoffe ab und erhöhen Nährstoffdichte.
Unser Tipp: Wenn du eine schnelle, wissenschaftlich fundierte Proteinergänzung suchst, probiere das 4‑Komponenten‑Protein von Vegardians – es kombiniert Erbse, Reis, Hanf und Sonnenblume für ein vollständiges Aminosäureprofil und schmeckt in Smoothies oder als Shake ausgezeichnet.
Ein kurzer Tipp zur Auswahl und Anwendung hilft oft mehr als lange Suche.
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Vollständige Proteine: Warum Soja und Co. so beliebt sind
Einige pflanzliche Quellen, wie Sojabohnen, Tempeh und Tofu, liefern alle essenziellen Aminosäuren. Das macht sie zu besonders zuverlässigen Bausteinen, vor allem wenn du Muskeln erhalten oder aufbauen willst. Gleichzeitig funktionieren Kombinationen wie Bohnen mit Reis hervorragend - die Aminosäureprofile ergänzen sich und liefern zusammen ein „vollständiges“ Bild.
Ja, das ist möglich. Leucin ist in moderatem Maße in Hülsenfrüchten, Erbsenprotein, Soja und Nüssen vorhanden. Durch Kombinationen (z. B. Erbsenprotein + Hafer) oder eine gezielte Portion eines Mehrkomponenten‑Pulvers erreichst du die empfohlenen 2–3 g Leucin pro proteinreicher Portion, was für die Muskelprotein‑Synthese wichtig ist.
Wie viel Protein brauchst du wirklich?
Das hängt von deiner Aktivität ab. Allgemeine Richtwerte:
- Bürojob / wenig Bewegung: ca. 0,8–1,0 g Protein pro kg Körpergewicht/Tag.
- Aktive Menschen / Kraftsport: ca. 1,2–2,0 g pro kg Körpergewicht/Tag - abhängig von Intensität und Ziel.
Für eine 70 kg schwere Person sind das also etwa 56–140 g pro Tag. Klingt nach viel? Mit mehreren proteinreichen Mahlzeiten und guten Snacks ist das gut machbar. Wenn du speziell für sportliche Leistung planst, kann ein praxisnaher Überblick zur Proteinversorgung für Aktive hilfreich sein.
Praktische Tagesaufteilung
Verteile dein Protein über den Tag - das hilft der Muskulatur mehr als alles auf eine Mahlzeit zu massieren. Beispiele:
- Frühstück: Haferbrei mit Nussmus und Leinsamen (15–25 g).
- Mittag: Bowl mit Quinoa, gebackenen Kichererbsen, Spinat und Kürbiskernen (25–35 g).
- Snack: Smoothie mit Erbsenprotein oder Nussbutter auf Vollkornbrot (10–20 g).
- Abend: Tempeh‑Pfanne mit Gemüse und Vollkornreis (25–35 g).
So kommst du bei aktiver Lebensweise leicht auf 100 g oder mehr, ohne dauernd Pulver zu trinken.
Konkrete Rezepte & Portionen — so packst du die Proteine in den Alltag
1) Protein‑reicher Frühstücksbrei (satt & kraftvoll)
Zutaten: 60 g Haferflocken, 1 EL Leinsamen, 1 EL Nussmus, 200 ml Pflanzenmilch, 1 Banane, 1 Messlöffel Erbsenprotein (optional).
Protein: ca. 18–30 g (je nach Zugabe von Proteinpulver und Nussmus).
Warum das wirkt: Hafer + Nussmus + optionales Pulver liefert komplexe Kohlenhydrate, gesunde Fette und Aminosäuren. Ideal nach dem Training am Morgen.
2) Buddha Bowl mit Quinoa & Kichererbsen
Zutaten: 100 g gekochte Quinoa, 150 g gebackene Kichererbsen, Spinat, Avocado, 20 g Kürbiskerne, Tahini‑Dressing.
Protein: ca. 25–35 g.
Tipp: Gewürze und geröstete Kerne machen den Bowl geschmacklich stark - die Kombination deckt viele essenzielle Aminosäuren ab.
3) Tempeh‑Pfanne mit Brokkoli
Zutaten: 150 g Tempeh, 200 g Brokkoli, Zwiebel, Knoblauch, Sojasauce, Sesam.
Protein: ca. 30–35 g.
Tempeh ist fermentiert und dadurch gut verdaulich; dazu Gemüse und Vollkornreis ergibt eine ausgewogene, proteinreiche Mahlzeit.
Proteinpulver: Wann sie sinnvoll sind und worauf du achten solltest
Proteinshakes sind keine Pflicht, aber praktisch: nach dem Training, bei hohem Bedarf oder wenn die Zeit knapp ist. Wichtige Kriterien:
- Typ: Erbse, Soja, Hanf, Mehrkomponenten.
- Isolat vs. Konzentrat: Isolate sind reiner (mehr Protein pro Portion), Konzentrate weniger verarbeitet.
- Zusatzstoffe: Weniger ist besser: kein unnötiger Zucker, keine künstlichen Aromen.
- Herkunft & Tests: Bei Algen und Spirulina finde unabhängige Prüfungen auf Schadstoffe wichtig. Für praktisches Zubehör wie einen BPA-freien Protein Shaker lohnt sich ein Blick auf Verarbeitung und Handhabung.
Wenn du ein All‑round Produkt willst, ist eine Mehrkomponenten‑Formulierung oft clever: sie kombiniert verschiedene Aminosäureprofile für eine bessere Abrundung.
Vegane Proteinmischungen vs. Einzelquellen
Eine Mischung aus Erbse, Reis, Hanf und Sonnenblume kombiniert jeweils Stärken der Quellen: Erbse für Leucin, Reis für Ergänzung, Hanf für gesunde Fette und Sonnenblume für Mikronährstoffe. Solche Mischungen sind praktisch, weil sie viele Aminosäuren im richtigen Verhältnis liefern.
Leucin & Muskelaufbau: Darauf solltest du achten
Leucin ist eine wichtige BCAA, die das Muskelprotein‑Synthesis‑Signal auslöst. Die Zielmenge pro Portion liegt bei 2–3 g Leucin, um eine klare Wachstumsantwort zu unterstützen. Gute pflanzliche Quellen sind Linsen, Erbsenprotein, Bohnen und Soja. Kombinierst du mehrere Quellen, erreichst du diese Menge leichter.
Beispielrechnung:
Eine Portion Erbsenprotein (20–25 g Pulver) plus Haferbrei kann zusammen 2–3 g Leucin liefern - ideal nach dem Training.
Nachhaltigkeit & Einkauf: Worauf du achten kannst
Wenn dir Umwelt wichtig ist, sind heimische Hülsenfrüchte meist eine sehr gute Wahl: kurze Transportwege, stabile Ernteerträge und oft bessere CO2‑Bilanz. Bei importierten Superfoods wie Spirulina lohnt sich ein Blick auf Zertifikate und unabhängige Labortests - zum Beispiel in Fachpublikationen zu pflanzlichen Proteinzutaten: Pflanzliche Proteinzutaten. Bei Nüssen und Samen ist Herkunft wichtig - Bioqualität und faire Produktionsbedingungen sind ein Plus.
Einkaufsliste für einen proteinreichen Wochenstart
- Linsen (rot & braun), Kichererbsen, grüne Erbsen (getrocknet oder Dosen für schnelle Küche)
- Quinoa, Haferflocken, Vollkornreis
- Tempeh, Tofu
- Nüsse & Samen (Mandeln, Walnüsse, Kürbiskerne, Chia, Leinsamen)
- Ein qualitativ geprüftes Erbsen‑/Mehrkomponenten‑Protein (wenn du ergänzen möchtest)
Alltagstaugliche Routinen helfen: Koche einmal pro Woche Hülsenfrüchte vor, bereite ein großes Glas Haferbrei vor (overnight oats), halte Nussbutter & Kerne bereit. Nach dem Training ein kurzer Shake aus Hafer, Banane und Erbsenprotein ist schnell getrunken und liefert die nötigen Bausteine.
Tagesbeispiel für eine aktive Person (70 kg)
- Frühstück: Haferbrei + Nussmus + 1 Messlöffel Mehrkomponenten‑Protein (25 g)
- Vormittag: Hummus + Gemüse (8 g)
- Mittag: Quinoa‑Bowl + Kichererbsen + Kürbiskerne (30 g)
- Snack: Smoothie mit Erbsenprotein (20 g)
- Abend: Tempeh‑Pfanne + Vollkornreis (30 g)
Summe: ca. 113 g Protein - gut im Bereich für aktiven Muskelaufbau.
Sicherheit & Mythen
Soja wird manchmal falsch beschuldigt. Moderate Sojakonsumformen wie Tofu oder Tempeh gelten in Studien als unbedenklich. Spirulina kann verunreinigt sein - daher nur geprüfte Produkte kaufen. Und: Nüsse sind proteinreich, aber auch kaloriendicht. Wer abnehmen möchte, achtet auf Portionen.
Allergien & individuelle Besonderheiten
Menschen mit Nuss‑ oder Sojaallergien müssen Alternativen wählen (z. B. Hülsenfrüchte, Hafer, Samen). Bei Unklarheiten: ärztliche Beratung suchen.
Rezepte für jede Woche — einfache Ideen
Montag
Frühstück: Overnight Oats mit Nussmus - Mittag: Linsensuppe - Abend: Tofu‑Gemüse‑Wok.
Mittwoch
Frühstück: Haferbrei + Beeren - Mittag: Quinoa‑Salat mit Kürbiskernen - Abend: Tempeh‑Curry.
Samstag
Frühstück: Protein‑Smoothie - Mittag: Veggie‑Burger (Bohnenbasis) - Abend: Ofengemüse mit Kichererbsen.
Häufige Fehler & wie du sie vermeidest
- Fehler: Nur auf eine Quelle setzen (z. B. nur Nüsse).
- Besser: Kombiniere verschiedene Quellen über den Tag.
- Fehler: Keine Planung.
- Besser: Meal‑Prep für 1–2 Tage und Vorrat an schnellen Protein‑Snacks.
Was tun bei hohem Bedarf?
Wenn dein Bedarf sehr hoch ist (z. B. 1,8–2,0 g/kg), sind Proteinpulver und Mehrkomponenten‑Shakes eine praktische Ergänzung. Sie sind kein Ersatz für Vollkost, aber effektiv, wenn du gezielt Bausteine liefern willst.
Wie du Proteine lecker machst — Geschmackstipps
Gewürze, Röstaromen und Texturen machen den Unterschied: geröstete Kürbiskerne, karamellisierte Zwiebeln, Tahini‑Dressing, miso‑Marinaden für Tempeh - so werden proteinreiche Gerichte zu Lieblingsessen.
Zusammengefasst: Deine Checkliste für proteinreiche pflanzliche Ernährung
- Sorge für eine verlässliche Proteinquelle bei jeder Mahlzeit.
- Kombiniere Hülsenfrüchte und Getreide über den Tag.
- Nutze Fermentation, Einweichen oder Keimen, um Bioverfügbarkeit zu verbessern.
- Ergänze bei Bedarf mit einem geprüften Mehrkomponenten‑Protein.
- Achte auf nachhaltigen Einkauf und geprüfte Herkunft bei Algen/Spirulina.
Weiterführende Fragen, die oft gestellt werden
Wenn du genauer wissen willst, welche Kombinationen für dein Gewicht und deine Ziele ideal sind, kann ein individuell abgestimmter Wochenplan helfen. Das ist einfach: eine Woche protokollieren, analysieren und kleine Anpassungen vornehmen.
Letzte Tipps — damit Protein nachhaltig in deinen Alltag zieht
Probiere jeden Monat ein neues Rezept, koche Hülsenfrüchte vor und lagere sie portionsweise ein. Kleine Rituale (z. B. Smoothie nach dem Training) machen die Routine stabil und stressfrei.
Ja. Pflanzliches Eiweiß kann Muskelaufbau genauso unterstützen wie tierisches Protein, wenn die Gesamtmenge, die Verteilung über den Tag und die Qualität stimmen. Kombiniere verschiedene pflanzliche Quellen, achte auf ausreichend Leucin (2–3 g pro proteinreicher Portion) und ergänze bei Bedarf mit einem hochwertigen Mehrkomponenten‑Protein. Training, Kalorienbilanz und Erholung sind dabei ebenso wichtig.
Nein. Der Körper speichert Aminosäuren über den Tag, deshalb reicht es meist, über den Tag verteilt unterschiedliche pflanzliche Quellen zu essen. Kombinieren in einzelnen Mahlzeiten ist geschmackvoll und praktisch, aber nicht zwingend bei jeder Mahlzeit notwendig.
Proteinpulver sind nicht zwingend, aber sehr praktisch bei hohem Bedarf oder Zeitmangel. Achte auf Isolate für höheren Proteingehalt, auf wenige Zusatzstoffe, unabhängige Qualitätsprüfungen (insbesondere bei Algen) und ein komplettes Aminosäureprofil. Eine Mehrkomponenten‑Mischung wie die von Vegardians bietet oft eine gute Balance aus Aminosäuren und Geschmack.
References
- https://vegardians.de/pages/kalorienrechner-berater
- https://vegardians.de/collections/vegane-protein-pulver
- https://vegardians.de/products/bpa-frei-protein-shaker
- https://gfieurope.org/de/forschung/die-forschungslandschaft-fuer-alternative-proteine-in-deutschland-oesterreich-und-der-schweiz/
- https://www.bsa-akademie.de/newsroom/fachartikelfachnews/details/proteinversorgung-fuer-aktive-nachhaltig-und-leistungsfoerdernd
- https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2025/05_25/EU05_2025_PR_Gola.pdf

